Gestelle oder Polsterungen älterer Möbel sind oft qualitativ sehr hochwertig. Neue, preiswerte Modelle sind dagegen meist schon nach wenigen Jahren durchgesessen, der Stoff unansehnlich. Ich raten Ihnen zu einem Neubezug, wenn Sie mit der Form und der Qualität der Möbel zufrieden sind. Oft ist es ja auch so, dass genau diese Möbel zu Ihrem Stil und zu den anderen Möbeln im Raum passen. Und im frischen Kleid haben Sie wieder viele Jahre Freude an Ihren Möbeln.
Vieles kann man selber machen, Anderes überlässt man lieber dem Fachmann. So kann man den Bezug der Esszimmerstühle oft selber in die Hand nehmen, die Komplettrestaurierung der Wohnzimmergarnitur übersteigt aber doch meisten die Fähigkeiten eines durchschnittlichen Heimwerkers. Mittlerweile sind viele Materialien, die zum Auffrischen oder auch Generalüberholen Ihrer Lieblingsmöbel gebraucht werden, im Internet erhältlich. Farben, Öle, Polituren oder auch Polstermaterialien und Möbelstoffe sind in großer Bandbreite und in allen Preisklassen zu finden.
Hier nun eine Minianleitung für den einfachsten aller Fälle:
Beziehen eines Stuhlsitzes, mit intaktem Polster.
- Vorsichtig mit einem
Schraubenzieher und einer Zange den alten Stoff
entfernen.
- Ein Stück
Diolen/Polyesterwatte in Stuhlsitzgröße auflegen, alternativ eine
Baumwollwatte.
- Den neuen Stoff so
zuschneiden, dass man noch genug Stoff „fassen“ kann, denn er
muss richtig schön stramm gezogen werden.
- Den Stoff auflegen und
jeweils in der Mitte mit einer nur halb gesetzten Tackernadel
fixieren, eigentlich „heften“. Dieser Schritt dient dazu den
Stoff auszurichten. Sitzt er gerade (bei einer geraden Vorderkante
sollte der Stoff fadengerade, also parallel zur Vorderkante laufen),
passt das Muster so, passt die Spannung so...
- Wenn alles soweit in Ordnung
ist, beginnen Sie mit einer Kante, am besten der vorderen.
- Sie arbeiten von der Mitte
nach außen, streichen den Stoff mit der Hand Richtung Kante, so
dass er die richtige Spannung bekommt, dabei immer auch in Richtung
der Ecke streichen. Ein paar Zentimeter vor der Ecke aufhören. Dann
von der Ecke zur anderen Ecke arbeiten.
- Nun wird die Kante
gegenüber, also in unserem Fall die hintere Kante genauso
gearbeitet, danach die beiden Seiten.
- Zum Schluss kommen die Ecken
dran, da brauch man ein bisschen Gefühl, um sie faltenfrei und
gleichmäßig hin zu bekommen.
- Zum Schluss wird der Stoff
abgeschnitten und mit einem speziellen Klebeband abgeklebt, damit
nichts fanst. Oder Sie tackern von unten einen einfachen
Baumwollstoff, eingeschlagen natürlich, wegen dem Fransen ;-),
dagegen. Das hat auch den Vorteil, dass vom Poster unten nichts
rausbröselt oder staubt.
Christine Wisse-Lemm